5 Kommentare zu “Tag am Meer

    • Vielen Dank für den Hinweis zu diesem lesenwerten Artikel. Vielleicht ist es zu schön, um wahr zu sein, dass die erhoffte Menge Plastikmüll (50% in zehn Jahren) mit dieser Konstruktion herausgefischt werden kann. Aber selbst, wenn es weniger sein sollte, ist das schon viel wert.

      Dem Haupthinweis der KrtikerInnen: Dass es für ein so komplexes Problem keine einfache Lösung gibt, schließen wir uns ja an (siehe Abschnitt oben zu Degrowth). Daher muss erstens weniger Plastik produziert werden und davon zweitens so wenig wie möglich in den Ozeanen landen.

      Auch ich bin begeisterte Taucherin und wünsche dem Projekt alles Gute. Die technischen Mängel werden hoffentlich ernst genommen und fließen in die Machbarkeitsstudie und das späetere Design ein. Wobei eine sichere Verankerung entscheidend ist, es soll ja nicht noch ein riesiges Plastikmonster herrenlos im Meer herumtreiben.

      Der Einwand, es sei „zweifelhaft, ob das Recycling des im Wasser schwimmenden Kunststoffs überhaupt profitabel wäre,“ kann hingegen ignoriert werden. Jedenfalls habe ich bisher nicht gelesen, dass es bei dem Projekt um Profit geht.

      Hier ist ein sehr guter kritischer Artikel in Englisch: http://inhabitat.com/the-fallacy-of-cleaning-the-gyres-of-plastic-with-a-floating-ocean-cleanup-array/. Am Ende macht er auch Hoffnung:
      „Gyre Memory demonstrates that upon each orbit of a gyre, the gyre will spit out about half its contents. These contents will then either enter another current or gyre or wash up on land. As this repeats, it means that eventually, all the plastic in the ocean will be spit – out which is why you find plastic fragments on every beach in the world. Beach cleanup is gyre cleanup.“

      Passend dazu das Fazit, dem ich mich gerne anschließe:
      „The first step in solving the problem is to personally lower your plastic consumption. The next steps are to get involved in cleanups, get involved in campaigns to eliminate problem products, and demand that companies take responsibility for their products post consumer.“

      Im Urlaub lässt es sich gut träumen. Und vielleicht gibt es sie ja doch, die ergänzende Lösung,viel Plstik bereits aus den Ozeanen zu fischen, bevor es zu Mikroplastik zerfällt. Denn das lässt sich dann auch nicht mehr am Strand einsammeln.

      • Danke für die lange Antwort auf den kurzen Kommentar!

        Gut finde ich, dass hier einer die Initiative ergreift und viele andere mitreißen kann. Nicht so gut, dass es eine End-of-pipe-Lösung ist. Dafür lassen sich leider auch viel mehr Leute begeistern, weil darin die Botschaft steckt: Wir können es reparieren/wiedergutmachen/heilen und ansonsten so weitermachen wie bisher. Aber wenn das Boot voll Wasser läuft, stopft man ja eigentlich erst mal das Loch zu und beginnt erst dann mit dem Ausschöpfen oder Abpumpen.

        „personally lower your plastic consumption“

        … reicht nicht aus, da muss es eine gesellschaftliche Debatte geben und eine politische Auseinandersetzung. Es ist das Gleiche wie woanders: Bio-Käufer machen keine Agrarwende, Ökostrombesteller keine Energiewende.

        (Wir haben es als Klimaaktivisten übrigens auch immer wieder mit der Chemieindustrie zu tun, weil die auch noch enorm viel Energie verbrauchen. Logisch, denn sie wandeln ja die Stoffe mit Gewalt in andere Stoffe um …)

  1. Das Thema ist eben spannend und komplex, daher der lange Kommentar als Antwort auf Kevin Richter – zumal der Artikel in der Süddeutschen ja auch zwei Seiten lang war. Es könnte jetzt noch ein langer Kommentar folgen, aber das Thema wird auch in zukünftigen Beiträgen aufgegriffen.

    Ich möchte allerdings nicht das Bild entstehen lassen, dass Umweltgerechtigkeit (als Blog der Organisation PowerShift) die Meinung vertritt, mit einer End-of-Pipe-Lösung oder dem Verändern des privaten Konsummusters allein wäre es getan.Steht im Übrigen auch schon im Posting selbst:
    „Natürlich ist es entscheidend, an der Wurzel anzusetzen und weniger Müll zu produzieren. (…) Degrowth bietet dafür einen Ansatz.“

    Es geht um eine politische und eine gesellschaftliche Auseinandersetzung. Persönliches Engagement und End-of-Pipe-Lösungen können unterstützend – und vielleicht eben auch inspirierend – wirken.

    PowerShift setzt sich beispielsweise für die Energiewende ein. Und Ökostrom beziehen wir auch.

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